Elektromobilität gilt als günstige und umweltfreundliche Alternative zum Verbrenner. Dank staatlicher Förderungen wie der BAFA-Prämie sind die Anschaffungskosten oft niedriger. Auch im laufenden Betrieb spart man: Die Wartungskosten sind im Schnitt um rund 35 % geringer als bei Verbrennern, da viele klassische Verschleißteile wie Zündkerzen, Getriebe, Auspuffanlage etc. nicht vorhanden sind.
Auch bei der Hauptuntersuchung profitieren E-Auto-Besitzer: Sie ist im Vergleich zum Verbrennermotor um bis zu 40% günstiger, da bei E-Fahrzeugen keine Abgasuntersuchung nötig ist – ein weiterer finanzieller Vorteil. Viele Fuhrparkverantwortliche gehen daher davon aus, dass der Betrieb von E-Autos automatisch Kosten spart.
Doch Vorsicht: Es gibt einige versteckte Kostenfallen, die den Vorteil schnell schmälern können.
Ladepreise im Blick behalten
Die größte Kostenfalle in der E-Mobilität sind die stark schwankenden Strompreise. Während das Laden unterwegs an Schnellladesäulen mit bis zu 1,00 €/kWh zu Buche schlagen kann, ist das Laden an eigenen Wallboxen deutlich günstiger.
Die billigsten Strompreise lassen sich mit der Kombination aus Wallbox und Photovoltaikanlage generieren: Bei Stromkosten von nur 10–12 Cent/kWh fährt das E-Auto unschlagbar kostengünstig. Selbst ohne PV-Anlage liegt der Hausstrompreis mit ca. 30–35 Cent/kWh meist weit unter den Tarifen öffentlicher Ladepunkte.
Tipp: Fuhrparks können auch zusätzlich sparen, wenn Mitarbeiter ihre Fahrzeuge zu Hause laden und den Strom über eine Hausstromrückerstattung abrechnen. So lassen sich Ladekosten nicht nur senken, sondern auch besser kalkulieren.
Blockiergebühren vermeiden
Eine weitere Kostenfalle im Bereich E-Mobilität sind die Blockiergebühren. Viele Ladekarten-Anbieter berechnen inzwischen Blockiergebühren, sobald ein Fahrzeug länger als die zulässige Höchstladezeit an der Säule steht. Damit soll verhindert werden, dass Ladepunkte zu lange belegt oder sogar als Dauerparkplätze genutzt werden. Für Fuhrparks kann das teuer werden: In einem Praxisbeispiel kostete der geladene Strom an einer Ladesäule gerade einmal 12 €, die Blockiergebühr schlug jedoch mit ganzen 90 € zu Buche.
Tipp: Fahrer sollten nach Ladeende schnellstmöglich das Fahrzeug von der Ladesäule entfernen, um unnötige Kosten zu vermeiden. Erinnerungsfunktionen in Lade-Apps können helfen, diese zusätzlichen Kosten zu umgehen.
Transparenz mit Mein Fuhrpark schaffen
Damit Kostenfallen gar nicht erst unbemerkt entstehen, lohnt sich der Einsatz von Auswertungstools wie Mein Fuhrpark:
- Top/Flop-Ranking für E-Fahrer: Zeigt auf einen Blick, welche Mitarbeiter im Durchschnitt besonders günstig laden – und an welcher Stelle Verbesserungsbedarf besteht.
- Durchschnittspreise pro kWh: Erlauben eine genaue Analyse und Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Fahrzeugen und Ladeorten.
- Blockiergebühren: Mein Fuhrpark macht die Blockiergebühren pro Mitarbeiter sichtbar und zeigt auf, wo unnötige Zusatzkosten entstehen. Viele Unternehmen verrechnen diese Gebühren direkt an die Fahrer – ähnlich wie Strafzettel.
- Ausreißer erkennen: Wenn ein Fahrzeug plötzlich ein ungewöhnlich hohes Ladevolumen aufweist, (z. B. wenn mehr geladen wird, als tatsächlich in den Akku passt), kann das auf Ladekartenmissbrauch oder falsches Nutzerverhalten hinweisen.
Diese Transparenz hilft, Kosten zu kontrollieren, Fahrverhalten zu optimieren und Missbrauch frühzeitig zu verhindern.
E-Mobilität kann wirtschaftlich sein – wenn die versteckten Kostenfallen im Blick behalten werden. Wer konsequent auf günstiges Laden setzt, Blockiergebühren vermeidet und die Daten aus Mein Fuhrpark regelmäßig auswertet, senkt die Betriebskosten nachhaltig und sorgt für einen fairen und transparenten Flottenbetrieb.

